Wie beeinflusst die Pandemie den Bewerbermarkt?
Seit Beginn der Corona-Pandemie werde ich von meinen Kandidaten (w/m/d) immer häufiger um eine Einschätzung des aktuellen Bewerbermarktes gebeten. In diesem Artikel möchte ich meine persönlichen Beobachtungen gerne teilen.
In den letzten sechs Monaten habe ich eine Vielzahl von spannenden Vakanzen meiner Mandantschaft erfolgreich rekrutiert. Meine Mandanten suchen weiterhin im gleichen Maße kaufmännische Fach- und Führungskräfte für ihre Unternehmen und schätzen meine Beratung.
Ähnlich wie die gesellschaftliche Debatte, zeichnen sich Unterhaltungen mit Mandanten und Kandidaten durch ein hohes Maß an Achtsamkeit aus, das auf die besondere Situation und die unvermeidliche Neuorientierung der vergangenen Monate zurückzuführen ist. Dabei zeigt der individuelle Umgang mit der Corona-Pandemie Arbeitgebern und Arbeitnehmern (w/m/d) klarer denn je, wer insbesondere kulturell zueinander passt und zukünftig beruflich zusammengehört. Eigenschaften wie Kollegialität, Lösungsorientierung und Positivität werden beidseitig honoriert und finden ein besonders großes Maß an Anerkennung.
Meine bisherige Wahrnehmung ist, dass Mandanten wie Kandidaten (w/m/d) ein wesentlich höheres Tempo im Rahmen des Rekrutierungsprozesses aufnehmen, um zeitnah zur Zielgeraden zu kommen. Oftmals finden Erstgespräche per Videokonferenz statt. Die Qualität dieser Gespräche ist von der digitalen Durchführung keinesfalls negativ beeinträchtigt oder im Nachhinein als unzureichend erfahren worden. Das gegenseitige Commitment ist in meinen Rekrutierungsprozessen sogar wesentlich höher, als noch zu Jahresbeginn.
Darüber hinaus habe ich bis dato keinen Kandidaten (w/m/d) gesprochen, der aufgrund der Corona-Pandemie eine neue berufliche Herausforderung abgelehnt hat. Aus Erzählungen mit anderen Beratungen weiß ich jedoch, dass dies aber durchaus vorkommen kann.
Wie dieser kleine Einblick alltäglicher Beobachtungen verdeutlicht, hat die Pandemie ohne Zweifel Auswirkungen auf den Bewerbermarkt und die Job- bzw. Kandidatensuche. Zumindest meine persönlichen Erfahrungen zeigen jedoch keinesfalls eine Verschlechterung der Umstände, sondern vielmehr ein Umdenken, das von allen Seiten eher bereichernd als einschränkend erfahren wurde.
Da dieser Artikel vom Interesse meiner Kandidatinnen und Kandidaten (w/m/d) angeregt wurde, möchte ich ihn in ihrem Sinne gerne mit drei konkreten Tipps für die Bewerbung bzw. Jobsuche während der Corona-Pandemie abschließen.
- Eine gute Recherche über das Unternehmen (Leistungsportfolio, Wirtschaftlichkeit, Zukunftsfähigkeit, Kultur, Unternehmenswerte)
- Ein aussagekräftiges und individuelles Anschreiben
- Beim persönlichen Kennenlernen Ihre möglichen Bedenken hinsichtlich der Corona-Pandemie offen ansprechen und den Entscheidungsträgern die individuelle Frage stellen, wie er / sie persönlich die aktuelle Situation bewertet